IMMOBILIENlexikon

Migration und Binnenwanderung

Seit den frühen 1970er Jahren ist Deutschland eines der führenden Einwanderungsländer der Welt. In den letzten Jahren ist die Zahl der Einwanderer jedoch stark zurückgegangen. Die Hauptgründe hierfür sind die Wiedervereinigung Deutschlands, die starke Zunahme der Asylbewerber in den 1990er Jahren und die Einführung restriktiver Einwanderungspolitiken in den frühen 2000er Jahren. Die Wiedervereinigung Deutschlands führte zu einem erheblichen Anstieg der Zahl der Einwanderer. In den Jahren nach dem Fall der Berliner Mauer zogen rund 2,7 Millionen Menschen aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) um. Dies war die größte Welle der Einwanderung in der deutschen Geschichte. Auch die Zahl der Asylbewerber erreichte in den frühen 1990er Jahren ihren Höhepunkt. 1992 stellten rund 438.000 Menschen einen Asylantrag in Deutschland. Dies waren mehr als dreimal so viele Asylbewerber wie im Vorjahr.

Die Einführung restriktiver Einwanderungspolitiken in den frühen 2000er Jahren führte zu einem starken Rückgang der Zahl der Einwanderer. 2003 führte die deutsche Regierung ein Punktesystem für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern ein. Dieses System erschwerte es Menschen aus Nicht-EU-Ländern, nach Deutschland zu ziehen. Als Folge davon fiel die Zahl der Einwanderer aus Nicht-EU-Ländern von rund 400.000 im Jahr 2002 auf knapp über 200.000 im Jahr 2003. Die Zahl der Einwanderer hat in den letzten Jahren stark geschwankt. 2008 zogen rund 7,4 Millionen Menschen nach Deutschland ein. Dies waren die meisten Einwanderer in einem einzelnen Jahr seit den frühen 1970er Jahren. Die Zahl der Einwanderer ging 2009 und 2010 auf rund 6,1 Millionen zurück. Dies war zum Teil auf die weltweite Finanzkrise zurückzuführen, die zu einem Rückgang der Zahl der Menschen führte, die aus beruflichen Gründen nach Deutschland zogen. Die Zahl der Einwanderer ist in den letzten Jahren wieder gestiegen. 2017 zogen rund 9,3 Millionen Menschen nach Deutschland ein.

Dies waren die meisten Einwanderer in einem einzelnen Jahr seit den frühen 1970er Jahren. Die Hauptgründe für den Anstieg der Einwanderung sind die anhaltende Flüchtlingskrise und die Freizügigkeitsbestimmungen der EU. Die Flüchtlingskrise begann 2015, als rund 1,1 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland einreisten. Die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge kam aus Syrien, Irak und Afghanistan. Die Zahl der Flüchtlinge erreichte 2015 ihren Höhepunkt und ist seitdem auf rund 200.000 pro Jahr zurückgegangen. Die Freizügigkeitsbestimmungen der EU erlauben es den Bürgern der EU-Länder, ohne Visum in andere EU-Länder umzuziehen. Dies hat zu einer Zunahme der Zahl der Einwanderer aus EU-Ländern geführt. 2017 zogen rund 3,4 Millionen Menschen aus EU-Ländern nach Deutschland ein. Dies waren die meisten Einwanderer aus EU-Ländern in einem einzelnen Jahr. Der Anstieg der Einwanderung hat einen erheblichen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft gehabt. Einwanderer sind eine wichtige Quelle des Bevölkerungswachstums. Sie tragen auch durch ihre Arbeit und ihren Konsum zur Wirtschaft bei. Darüber hinaus bringen Einwanderer neue Ideen und Fähigkeiten in das Land. Der Anstieg der Einwanderung hat auch Auswirkungen auf den deutschen Wohnungsmarkt gehabt. Die Nachfrage nach Wohnungen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies hat in einigen Regionen des Landes zu einem starken Anstieg der Immobilienpreise geführt. In Berlin zum Beispiel hat der durchschnittliche Preis für eine Wohnung seit 2010 mehr als verdoppelt. Der Anstieg der Einwanderung wird in den kommenden Jahren weitergehen.

Die deutsche Regierung hat prognostiziert, dass die Zahl der Einwanderer bis 2050 auf rund 12 Millionen steigen wird. Dies würde bedeuten, dass etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland ein Einwanderer sein würde. Die Binnenwanderung innerhalb Deutschlands entspricht den Wanderungsbewegungen von Menschen zwischen verschiedenen Bundesländern. Die Binnenwanderungsrate, die den Prozentsatz der Wanderungswilligen in der Gesamtbevölkerung angibt, ist in Deutschland seit den 1950er Jahren kontinuierlich gesunken. Im Jahr 1950 lag die Binnenwanderungsrate noch bei über 4 Prozent, im Jahr 2000 bei knapp 2 Prozent und im Jahr 2016 bei 1,4 Prozent. Die Binnenwanderung in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Dies ist hauptsächlich auf die Wiedervereinigung Deutschlands zurückzuführen. Nach der Wiedervereinigung sind viele Menschen aus den neuen Bundesländern in die alten Bundesländer umgezogen, um dort Arbeit zu finden. Dies hat dazu geführt, dass die Binnenwanderungsrate in den alten Bundesländern stark gesunken ist. In den neuen Bundesländern ist die Binnenwanderungsrate dagegen seit der Wiedervereinigung relativ stabil geblieben. Die Binnenwanderung in Deutschland hat auch Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt.

Durch die Binnenwanderung wird die Nachfrage nach Wohnraum in den Regionen mit hoher Wanderungsrate erhöht. Dies führt zu steigenden Immobilienpreisen in diesen Regionen. In den letzten Jahren ist der Immobilienmarkt in Deutschland jedoch relativ stabil geblieben. Dies ist hauptsächlich auf die Einführung der Mietpreisbremse zurückzuführen. Die Mietpreisbremse ist ein gesetzliches Instrument, das die Mieten in Gebieten mit hoher Nachfrage nach Wohnraum begrenzt. Durch die Mietpreisbremse wird verhindert, dass die Immobilienpreise in diesen Gebieten weiter steigen.

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